Schon bereit für Rio 2016?
22 Nov 2013Ich kann behaupten, dass London 2012 das beste war, was mir in meinem bisherigen Leben passiert ist. Abgesehen von meiner Freundin natürlich.
Hallo zusammen. Meine Name ist Leopold Rupp und ich freue mich sehr nun auf der IPC Website bloggen zu dürfen. Ich werde euch in Zukunft ein wenig über mein Leben als Sportler und Student auf dem Weg nach Rio berichten.
Aber zuerst ein wenig über mich und meinen Weg zum Leistungssport. Aufgewachsen bin ich im Norden Deutschlands, 80km nördlich von Hamburg an der Nordsee. Ich habe seit Geburt eine besondere Kleinwuchsform, die Dyastropischr Dysplasie. Ich bin 1,34m groß, sitze aber aufgrund von Muskel- und Gelenkproblemen seid der Grundschule im Rollstuhl. Meine Familie besteht aus meinen Eltern, meiner kleinen Schwester und zwei Pferden. Seit ich vier bin spiele ich Schlagzeug, wobei dieses Hobby seitdem ich Sport treibe sehr leidet. Ich war schon als kleines Kind sehr aktiv, aber in unserem Dorf gab es als Rollstuhlfahrer für mich keine sportlichen Möglichkeiten. Glücklicher Weise haben meine Eltern ein Schwimmbad in unserem Haus, wo ich mich täglich austoben konnte. Mit 12 begann ich bei unserem Schützenverein dann mit dem Schießsport. Mit meinem Heimtrainer begannen wir alles für mich einzurichten und starteten mit dem Training. Ich wurde von Jahr zu Jahr besser, bis ich 2010 zum ersten mal in die deutsche Nationalmannschaft aufgenommen wurde.
2011 bin ich dann nach Berlin gezogen, um nach meinem Abitur Medizin zu studieren. Nun begann für mich der Spagat zwischen Studium und Leistungssport, der wirklich nicht immer einfach ist. Ohne damit zu rechnen wurde mir Anfang 2012 mit gerade einmal 20 Jahren vom damaligen Cheftrainer Sportschießen, Uwe Knapp, mitgeteilt, dass ich für die Paralympics in London nominiert wurde. Ohne es so richtig zu realisieren, vergingen die nächsten sechs Monate wie im Flug. Training, Vorfreude, Training, Vorfreude, Training, London!
Ich kann behaupten, dass London 2012 das beste war, was mir in meinem bisherigen Leben passiert ist. Abgesehen von meiner Freundin natürlich.
Ich denke, dass ich die Spiele in ihrer Größe, Vielfalt und Unfassbarkeit selbst ein Jahr danach, noch nicht komplett verarbeitet habe. Auf meinem Gewehr stand "Ready for London", und nun steht auf ihm "Ready for Rio", eine Hoffnung? Wohl eher ein Ziel.
Vielleicht bin ich noch nicht bereit für Rio, aber der nächste geile Wettkampf wird die Heim-WM in Suhl 2014 sein, die ich für mich als Startpunkt für Rio gesetzt habe. Und danach bin ich mehr als bereit für 2016.
Ich freu mich euch die nächsten Monate an meinem aktuellen Leben, Training und Weg nach Rio teilhaben zulassen.
#ProudParalympian